Solo für Lina

„Solo für Lina“ – zum zweiten Mal im kleinen Boot über den großen Teich

Ihr Ziel rückt jetzt schnell näher: Am 26. September startet Lina Rixgens zum zweiten Mal nach 2016/2017 in das große Rennen der kleinen Boote: das Mini-Transat. Der französische Atlantik- Klassiker für Solosegler führt das Feld der voraussichtlich 84 Boote aus dem legendären Starthafen Les Sables-d’Olonne, von wo aus auch die Vendée-Globe-Flotte alle vier Jahre aufbricht, über Santa Cruz de Palma in den Zielhafen Saint-François auf Guadeloupe. Zwei Etappen über 1.350 und 2.700 Seemeilen haben die Einhand-Akteure zu bezwingen.

Das Mini-Transat gilt als Wiege für französische und internationale Seesegel-Helden. Der diesjährige Vendée Globe Sieger Yannick Bestaven hat genauso mit einer kleinen Nussschale den Atlantik bezwungen wie auch unser deutscher Segelstar Boris Herrmann, der 2001 an dem Rennen teilnahm.

Lina Rixgens als einzige Deutsche dabei

Zermürbende Flauten, Sturm-gepeitschte Seen, strategische und taktische Herausforderungen, Schlafmangel und die anspruchsvolle Bootstechnik werden die Mini-Transat-Teilnehmer über insgesamt mehr als 4.000 Seemeilen prüfen. Lina Rixgens ist erneut die einzige deutsche Teilnehmerin.

Auf „Avanade“ allein über den Atlantik

Seit ihrer Premiere vor fünf Jahren – damals noch mit Mini-Budget, aber maximaler Motivation – hat die in Bergisch-Gladbach geborene und heute in Hamburg lebende, leidenschaftliche Offshore-Seglerin viel gelernt, war einhand und zweihand bei ganz unterschiedlichen Regatten im Einsatz und hat ihr neues Boot optimiert. Ihrem zweiten Transatlantik-Rennen segelt die Ärztin auf ihrem Mini vom Typ Wevo 6.5 gut gerüstet und selbstbewusst entgegen.

Dabei wird Rixgens‘ „Avanade“ von starken Förderern beflügelt. Ein wichtiger Partner ist der Segeltuch-Hersteller Dimension-Polyant, ein deutsches Unternehmen mit weltweitem Aktionsradius. Für das Bündnis gibt es gleich mehrere gute Gründe. „Dimension-Polyant ist ein großer Name in der Szene mit sehr viel Erfahrung, der sehr gute Produkte liefert“, freut sich Lina Rixgens über die Partnerschaft mit dem weltweit führenden Segeltuchhersteller.

Nachhaltigkeit für den sauberen Wassersport

Mitentscheidend für das 2020 begonnene und im Mai 2021 erneut besiegelte und deutlich ausgebaute Bündnis zwischen Dimension-Polyant und Lina Rixgens war neben der Produktgüte der Segeltuche auch der überzeugende Nachhaltigkeitsanspruch des klimaneutral produzierenden Unternehmens mit Wurzeln in Rixgens Heimatbundesland Nordrhein-Westfalen.

Clean + green = „cleenTEC®“

Dimension-Polyant bietet seinen Kunden mit dem „cleenTEC®“-Siegel eine transparente Orientierungshilfe: Es kennzeichnet Produkte, mit denen sich Segler neben Top-Qualität auch für mehr Umweltschutz entscheiden. Der Begriff „cleen“ steht für den Synergieeffekt aus „clean“ (dt.: sauber) und „green“ (dt.: grün) und ergibt die Nachhaltigkeit, die sich Lina Rixgens wünscht. Dazu gibt es seit 2020 die von Dimension-Polyant in Zusammenarbeit mit Umweltaktivisten, Recycling-, Textil und Faser-Experten sowie Segelmachern, Boots- und Schiffbauern ins Leben gerufene „Cleen Sailing Initiative“, die für Handeln statt Reden im Kampf um umweltfreundlichen Segelsport steht.

„Tour de Force“ für die Segel

„Mit Segeltuch von Dimension-Polyant wird unser ohnehin schon sauberer Sport noch umweltfreundlicher. Dimension-Polyant und mich verbindet der Respekt für unsere Umwelt und für die Meere, auf denen wir zu Hause sind. Deswegen bilden wir ein gutes Team“, sagt die 26-jährige, die dabei gleichzeitig das Leistungsvermögen ihrer Segel im Blick behält. Gefragt sind bei der „Tour de Force“ über den Atlantik Segel, die lange halten. „Dabei müssen sie einiges wegstecken“, weiß Rixgens, die ihr Boot der Umwelt zuliebe nur mit Energie aus Solarpanelen betreibt.

Code Zero wird das wichtigste Segel

Auch die Mini-Klasse unterstützt diese nachhaltige Energiegewinnung mit ihrem Regelwerk. Eines der Segel, das bei der Transatlantikregatta an Bord von Lina Rixgens besonders häufig zum Einsatz kommen wird, ist der starke graue Code Zero CZ30PES. „Es steht in flauen Winden optimal und meistert auch 35 Knoten noch bravourös“, erklärt Rixgens das multitalentierte Material.

Ihr Bund mit den Tuch-Spezialisten von Dimension-Polyant schließt für die junge Frau, deren Leidenschaft für das Seesegeln 2009 im Alter von 15 Jahren durch die halbjährige Teilnahme am segelnden Klassenzimmer „High Seas High School“ entfacht wurde, einen Lebenskreis. Schon bei ihrer ersten A-Regatta im Optimist war Dimension-Polyant 2006 auf dem Königshüttensee bei Krefeld der Hauptpartner der Veranstalter. „Das ist mehr als eine gute Anekdote“, sagt Rixgens und lächelt, „es zeigt, wie beharrlich das Unternehmen sich im Segelsport engagiert – auf allen Ebenen, von den Jüngsten bis in die Spitzen unseres Sports.“

Doktorarbeit über Seekrankheit

Lina Rixgens, die sich in ihrer Doktorarbeit aktuell mit Seekrankheit und der Wirkung von Vitamin C beschäftigt, hat sich für den zweiten Transatlantik-Ritt einiges vorgenommen. „Ich möchte gerne in die Top 20 kommen und das Rennen mit dem gleichen guten Gefühl beenden, mit dem ich 2017 nach Tiefen und Höhen am Ende in den Zielhafen kam.“ Das Eintauchen in die französisch geprägte Mini-Szene fiel Rixgens schon vor fünf Jahren leicht, als sie ihr Mini-Transat-Debut auf einer gebrauchten Yacht vom Typ Pogo so beherzt bestritt. Lina Rixgens besuchte in ihrer Jugend eine Schule mit bilingualem Unterricht in deutscher und französischer Sprache und hat ihr Medizin-Studium in Belgien absolviert.

Sehnsucht nach der See

Nach der hohen See sehnt sie sich immer wieder: „Man nimmt da draußen das Leben und einfach alles viel intensiver wahr. Die Tiefen sind tiefer, die Höhen höher. Dazu kommt, dass man auf sich gestellt ist, Allrounder sein und alles beherrschen muss. Man trifft alle Entscheidungen allein. Das und die taktisch strategischen Herausforderungen reizen mich sehr.“ Der einst erfolgreichen Jollenseglerin waren die kurzen küstennahen Kurse noch vor Abitur und Studium zu klein geworden. Bei Einsätzen in Crews des Hamburgischen Vereins Seefahrt (HVS) erweiterte sie ihren Horizont in wechselnden Crews beständig, bis sie merkte, das selbstbestimmte Regatta-Engagements das sind, was für sie den Reiz des Solo- und Zweihandsegelns ausmachen.

Ab 26. September heißt es wieder: „Solo für Lina“, wobei ein leistungsfähiges und zukunftsorientiertes Team hinter ihr steht. Das Mini-Transat endet nach zwei Etappen Mitte November in der südlichen Karibik auf der französischen Trauminsel Guadeloupe.

weitere Informationen: www.dimension-polyant.com

Fotos: ©blondsign by eike schurr