Day-Racer Woy

Wow – Woy: Da guckt man zweimal hin

Was für ein spannendes neues Schiff: Der Day-Racer Woy 26 hat in seiner Holzoptik eine ganz besondere Ästhetik, ist höchst innovativ und kann sich mit den Segeleigenschaften einer Melges 32 vergleichen lassen. Gebaut wurde die Holzyacht bei Jan Brügge Bootsbau-Werft Königstein an der Schlei

Anfang Oktober war die offizielle Taufe der ersten Woy 26 an der Schlei in Arnis. Mehr als 200 Gäste aus der Yachtbranche, Werftkunden sowie Freunde und Nachbarn nahmen an der festlichen Zeremonie teil. „Mit der Woy 26 ist unsere Idee einer modernen Holzsegelyacht lebendig geworden“, erklärt Jan Brügge „Das Schiff vereint nachhaltige Bauweise, moderne Linien für maximale Performance und einfaches Segelhandling.“

Innovation schont Ressourcen

Beim Bau des Erstlings nutzten die Bootsbauer von der Schlei ihr selbstentwickeltes Vakuuminfusionsverfahren für die Formverleimung und verwendeten nur heimische Hölzer, auf den Einsatz von Tropenholz wurde verzichtet. Das Resultat: Schonender Einsatz von Ressourcen, geringes Materialgewicht und eine sehr hohe Festigkeit. Die Materialentwicklung wurde in Zusammenarbeit mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde als Forschungsprojekt durchgeführt.. Die Erforschung und Entwicklung des biobasierten Bootsbaus wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft im Rahmen eines ZIM-Kooperationsprojekts gefördert sowie mit einem Nachhaltigkeitspreis des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet.

Konzipiert als Serienboot

Dem flachen, farbig folierten Rumpf ist sein hochwertiges Baumaterial nicht anzusehen, an Deck vermitteln das Stabdeck aus Pinie und die naturlackierten Weißtanne-Furniere einen warmen Holzlook. Unter Deck des Daysailers ist vom Vorsteven bis Heckspiegel die gesamte klarlackierte Holzstruktur sichtbar mit Sperrholz-Schotten, Stringern und der formverleimten Rumpfschale.

Die Woy 26 ist als Serienboot konzipiert, Baunummer zwei wird bereits auf der Werft gefertigt. Damit setzen Jan Brügge und seine Crew von mehr als 20 Bootsbauerinnen und Bootsbauern die Konstruktion moderner, formverleimter Yachten fort, die 2022 mit dem Neubau des 48-Fuß-Offshore-Cruiser-Racer „Elida“ begann. Die holzglänzende „Elida“ nahm bereits zweimal an der Nordseewoche und dem anschließenden Pantaenius Rund Skagen Race teil und wurde innerhalb weniger Monate zu einem der begehrtesten Fotomotive.

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Potenzial durch Design

Dass die Woy – der Name steht für Wooden Yachts – als nachhaltig gebautes Boot nicht nur ökologisch ist, sondern auch auf dem Wasser performt und dabei auch noch gut aussieht, ist Martin Menzner zu verdanken. „Mein Ziel ist immer, Boote so zu zeichnen, dass man sich beim Hingucken nicht langweilt“, erklärt der Konstrukteur von Berckemeyer Yacht Design.

Keine Langeweile heißt: Ein radikal moderner Riss mit flachem Rumpf, breitem, offenem Heck und negativem Steven, Doppelruder und Hubkiel. „Das flache Unterwasserschiff mit seinen symmetrischen Wasserlinien sorgt für ausgewogenes Segelverhalten, der T-Kiel bringt die größtmögliche Leistung bei geringstem Widerstand. Das ermöglicht optimale Segeleigenschaften, vor allem am Wind“, so Menzner. Die Doppelruderanlage bringt auch bei Full Speed oder starker Krängung die volle Kontrolle über die nur 1,12 Tonnen verdrängende Yacht. Auch der leichte Carbonmast und das Rod-Rigg sind auf Performance und leichte Handhabung getrimmt. Die gepfeilten Salinge machen Backstagen überflüssig, eine Selbstwendefock ermöglicht auch für Einhandsegler einfaches Kreuzen.

Für Race und Ruhe

Dieses Konzept macht das Schiff für eine große Zielgruppe interessant. Sowohl passionierte Einhandsegler, Regattasegler, Familien oder auch entspannte After-work-Skipper werden mit der Yacht ihre Freude haben. Durch den Hubkiel variiert der Tiefgang von 1,1 bis 1,9 Metern, so dass die Woy auch auf flachen Segelrevieren zum Einsatz kommen kann. „Diese Flexibilität ermöglicht sportliche Segeleigenschaften auf dem Wasser und zugleich einfaches Docking auch an flachen Liegeplätzen und Stegen“, erläutert Jan Brügge. Damit ist der neu entwickelte Racer neben den Küstengewässern auch interessant für Segler auf den süddeutschen Seen und in den Alpenländern.

Performance aus Holz

Die ersten Testserien und Bewährungsproben hat das Schiff bereits bestanden, das Interesse an dem Day-Racer ist groß. „Die Woy 26 hat mich sehr beeindruckt. Sie steuert sich unglaublich direkt, springt in den Böen sofort an. Diese Leichtigkeit habe ich bei einem Holzboot nicht für möglich gehalten“, resümiert Steuermann Max Augustin vom Segelteam H.E.A.T. aus Hamburg und amtierenden Melges 32 Weltmeister in der Corinthian-Wertung. „Meine bisherige Vorstellung war, agile und schnelle Performance-Boote kann man nur aus Kohlefasern bauen und Holzboote sind grundsätzlich schwer und müssen traditionell aussehen. Dabei ist die Woy 26 sehr agil und leicht und kommt optisch wie eine zukunftsweisende One-Design-Yacht aus Vollcarbon rüber.“