Ausblick auf das Segeljahr 2024
Große Regatten und Events erwarten uns in der neuen Saison 2024. Von der Sail GP über
den America’s Cup bis zum legendären Vendée Globe: Das kommende Jahr ist gespickt mit zahlreichen seglerischen Highlights weltweit. Mit den Olympischen Spielen, dem America’s Cup und dem Start der Vendée Globe finden drei der absoluten Top-Events in Europa statt.
Die Sail GP fasziniert Segelsportanhänger weltweit. Die besten SeglerInnen gehen für ihre Nation an den Start und racen in kurzen Wettfahrten auf foilenden F50 Katamaranen. Austragungsorte sind die schönsten und bekanntesten Hafenstädte, die mit ihren Promenaden echtes Tribünenfeeling ermöglichen. In Europa gastierte die Sail GP in der Bucht von Saint-Tropez, das letzte Event fand vor Dubai statt. Mit dem Einstieg eines deutschen Teams unter Beteiligung von Rennfahrer Sebastian Vettel und Olympionike Erik Heil als Fahrer hat die aktuelle Saison aus deutscher Sicht an Spannung gewonnen. Das nächste Event findet vom 24. bis 25. Februar vor Sydney statt.
sailgp.com
Pantaenius Rund Skagen und ORC doublehanded WM
Für die deutschen SeeseglerInnen beginnt die Saison traditionell mit den MaiOR Wettfahrtenüber den ersten Mai und den vorherigen Go4Speed-Trainings, danach treffen sie sich über Pfingsten vom 17. bis 20. Mai 2024 auf Helgoland zur Nordseewoche. Im Anschluss daran geht es mit dem „Pantaenius Rund Skagen Ragen“ auf Langstrecke bis nach Kiel.
Die ORC doublehanded SeeseglerInnen tragen ihre Weltmeisterschaft vom 8. bis 16. Juni 2024 vor Oslo aus, für die ORC-Weltmeisterschaft ist im nächsten Jahr – zumindest aus europäischer Sicht – eine lange Anreise nötig. Sie findet vom 27. September bis 9. Oktober vor Newport / Rhode Island statt.
Drei große Regattawochen
Noch bevor die Olympioniken ihre Segelwettbewerbe vor Marseille austragen, haben sie im Rahmen der 130. Kieler Woche vom 22. bis 30. Juni 2024 noch einmal Gelegenheit, sich mit der Weltspitze zu vergleichen und auf dem Heimatrevier viel Unterstützung und Begeisterung für ihren olympischen Traum zu erfahren. Nach der „Kiwo“ locken die beiden weiteren großen Regattawochen, die Warnemünder Woche (6. bis 14. Juli 2024) - und die 135. Travemünder Woche (19. bis 28. Juli 2024) mit einem großen Regattaprogramm, zahlreiche Europa-und Weltmeisterschaften.
Alle Augen nach Marseille
Vom 28. Juli bis 09. August blicken Segelenthusiasten weltweit in die Bucht von Marseille. Hier finden die olympischen Segelwettbewerbe statt. Nach den Spielen von Tokio, bei denen die Segler*innen des German Sailing Team mit einer Silbermedaille (49erFX) und zwei Bronzemedaillen (Nacra 17, 49er) brillieren konnten, fand bei den besten deutschen Segler*innen in einigen Klassen ein Generationenwechsel statt. Von den Medaillenträgern 2020 werden nur Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer im Nacra 17 wieder gemeinsam antreten. Sicher für die Olympische Spiele 2024 qualifiziert haben sich neben dem einzigen deutschen Nacra 17 Team auf Weltniveau die 470er-Teams, die erstmals mixed antreten müssen, die ILCA 7-Segler und ILCA 6-Seglerinnen sowie die männlichen Windsurfer auf den iQFoils und die weiblichen und männlichen Kiter in der Klasse Formula Kite. Offen ist derzeit noch, ob es den deutschen Seglern gelingt, sich im 49erFX und 49er und in der Windsurfdisziplin der Frauen für die olympischen Spiele zu qualifizieren. Dies entscheidet sich erst bei der „last chance“ Regatta vom 18. bis 27. April vor Hyeres. Welches Team bzw. welche Segler das einzige Nationenticket pro Bootsklasse bekommen, wird im Rahmen von drei zuvor für jede Bootsklasse festgelegten Ausscheidungsregatten festgelegt.
Eine gute Zusammenstellung über die „Road to Marseille“ und wer für das German Sailing Team Chancen hat, sich den Traum von der Teilnahme an den olympischen Spielen zu erfüllen, gibt es auf der Seite des German Sailing Team.
37. America’s Cup vor Barcelona
Kaum haben alle gebannt ohne Zeitverschiebung die olympischen Rennen vor Marseille verfolgt, richtet sich das Augenmerk aller Segelfans auf Barcelona. Hier findet über zwei Monate, vom 22. August bis 20. Oktober, der 37. America’s Cup stand. Vor den Rennen um die älteste Trophäe im Segelsport, die manchem Eigner in der Vergangenheit so wichtig war, dass er sein Vermögen komplett investierte und auch vor teuren Prozessen nicht zurückschreckte, finden der Youth America’s Cup und der erstmals ausgetragene Women’s America’s Cup statt. Zu beiden „Newcomer-Cups“ ist je ein deutsches Team gemeldet. Spannung bei der Live-Übertragung oder direkt vor Ort in der pulsierenden katalanischen Metropole ist garantiert.
Allein nonstop um die Welt: Vendée Globe Race
Größer könnten die Unterschiede zwischen den kurzen Rennen mit einer top-eingespielten Crew wie beim America’s Cup, mit schnellen Jollenregatten in der direkten Küstennähe vergleichbar, zum Vendée GlobeRace, der ultimativen Herausforderung für Solosegler, nicht sein. Einmal allein nonstop rund um die Welt. Der deutsche Segelstar Boris Herrmann wird mit der„Malizia Seaexplorer“ ein zweites Mal an dem Weltrennen teilnehmen und wird als einer der Favoriten gehandelt. Spätestens nach dem Start am 10. November 2024 vor Les Sables-d’Olonne ist wieder Hochspannung am Tracker garantiert. Für die 10. Auflage des härtesten Solorennens der Welt sind derzeit 44 SeglerInnen als Kandidatenfür die möglichen 40 Startplätze gelistet, neben Boris Herrmann will auch die Deutschfranzösin Isabelle Joschke auf „Macsf“ an den Start gehen. Einen Vorgeschmack auf die Vendée Globe bieten die drei Soloregatten der Imoca-Klasse ab Frühjahr 2024: Nach dem CIC Transat Race, das am 28. April 2024 startet und nach New York führt geht es im Mai 2024 zurück nach Les Sables-d’Olonne. Letzte Bewährungsprobe vor dem Start zur Weltregatta ist das 500 Seemeilen lange DéfiAzimut-Lorient im September 2024.